Viragoforum

Zu dem Thema habe ich den Hinweis von Yamaha in unsere Datenbank eingetragen.
E10 Kraftstoff / Benzin
Wenn ihr noch Fragen habt oder gar nicht wisst was E5 und E10 sind, dann einfach hier melden.

Hi Warrier,

ich fahre mit meinen Autos seit 2 1/2 Jahren E85 - und kein Auto hat eine Freigabe dafür. Es leuchtet mir auch nicht ein, was Ethanol kaputt machen soll wenn es schon benzinbeständig ist. Aber das ist eine andere Diskussion...

Meine Erfahrung zeigt viel positives aber auch einiges negatives - was auf das Motorrad übertragbar ist:

Positiv:
- Das Ansprechen der nicht-Turbomotoren ist besser. Der Spurt ist besser, eine höhere Endgeschwindigkeit gibt es aber nicht (höherer Oktan, aber weniger Energiegehalt)
- Alkohol reinigt dank Wasserlöslichkeit Ablagerungen und Leitungen und Tank (positiv solange ein Filter den Dreck auffängt)
- Deutlich stabilere niedrige Preise: In den letzten 6 Monaten ist der Preis nur 3x verändert worden - aktuell liegt der Literpreis in Düsseldorf bei 97,9 Cent je Liter
- Man braucht keine Zweitank-Lösung und TÜV-Abnahme gegenüber Autogas.

Negativ:
- 23 % Mehrverbrauch
- Schelchtes Kaltstartverhalten (dank Steuergerät zur Einspritzzeitverlängerung kein Problem)
- Der hohe Wasseranteil belastet alles aus Stahl: Tank & Auspuff - musste sehr früh meinen ESD wegen Durchrostung austauschen.

Wegen dem Wasseranteil werde ich einen möglichst großen Bogen um E10 usw. machen (E5 ist leider nicht umgänglich). Einen Tank oder einen ESD beim Astra / Golf zu wechseln ist finanziell keine Herausforderung. Beim Mopped möchte ich an durchrostete Tanks und Auspuffrohre nicht denken...

Gruß
Jürgen

Hab grad mal nach E85 Tankestellen gesucht, brauch ne Lösung für mein Auto, ausgerechnet in Dresden und Umgebung nicht eine Tankstelle.

Wegen dem Wasser mache ich mir weniger Sorgen. Probleme im Tank sollen nur bei langen Standzeiten bestehen, und da auch nur wenn man nicht volltankt. Also genauso wie beim überwintern. Und mein Auspuff ist aus Edelstahl. Außerdem fahren wir schon E5, soviel höher ist der Anteil bei E10 nicht.

Hi,

wollte Deinen sinnvollen Thread nicht kaputt texten

Das Problem ist, das sich Wasser nach unten absetzt. Habe selber schon einen durchrosteten Motorradtank gehabt - auf der Unterseite

Und: der Unterschied von E5 zu E10 ist nicht unerheblich - schließlich ist in E10 doppelt soviel Wasser drin.

Gruß
Jürgen

Kann es sein, dass Du da etwas durcheinander wirfst? Ethanol ist hygroskipisch, bindet also Wasser. Im Tank setzt sich deshalb auch nichts ab. Wenn kein Alkohol bzw. keine entsprechenden Additive im Benzin wären, dann erst würde sich Wasser im Tank absetzen. So aber wird bzw. bleibt es gebunden. Dies hat sogar einen positiven Effekt, weil es einer potentiellen Vergaservereisung vorbeugt.

Das Problem des Ethanols ist, dass es bestimmte Dichtungsmaterialien gibt, die zwar beständig gegen Benzin aber nicht gegen Ethanol sind. Dadurch könnte etwas im Kraftstoffsystem undicht werden. E10 sehe ich in dem Zusammenhang unkritisch.
Ob die Additivkombination bei E85 so ausgeklügelt und wirksam wie bei E5/E10 ist, weiß ich nicht. Im Benzin sind normalerweise gewisse Verschleißschutz- und Schmierfähigkeitsadditive beigemischt, die u.a. Kraftstoffpumpen schmieren und den Bereich der oberen Kolbenringe im Motor vor Verschleiß schützen. Alleine schon in dem Zusammenhang frage ich mich, wie lange Motoren halten, wenn diese mit LPG oder gar Erdgas betrieben werden.

Hi Andreas,

hast ja recht. Wie verhält sich Ethanol mit beigemischten Benzin nach ein paar Monaten? Könnte sich das enthaltene Wasser absetzen?

Meine Erfahrung mit dem verrosteten Auspuff ist halt ein anderes Problem: Im verbrannten Kraftstoff ist doch mehr Wasser enthalten

Wegen LPG & CNG:
Die Kolbenringe werden doch zuerst durch das Motoröl geschmiert, und zum Schutz der Ventile wird FlashLube eingesetzt. Die Erfahrungen mit Autogas sind doch recht gut, von übermäßigen Motor- und Einspritzanlagenschäden ist nicht zu lesen. Nur von gelegentlich schlecht eingestellten Anlagen...

Jürgen

Hallo Jürgen,
bei einer Flasche Schnaps gab es bisher nie Probleme. Das Wasser, was einmal in Alkohol gelöst ist, trennt sich außer bei einem Destillationsprozess nicht mehr. Ich bin kein Chemiker, aber das an Alkohol gebundene Wasser müsste weiterhin an den Alkohol gebunden sein, wenn dieser in Benzin gelöst ist. Wenn dem nicht so wäre, könnte man Kondenswasserprobleme im Vergaser nicht per Zugabe von Isopropylalkohol lösen (im wahrsten Sinne des Wortes).
Dass beim Verbrennungsprozess das Wasser wieder frei wird, ist klar. Allerdings sollten Kondenswasserprobleme im Auspuffsystem nur bei kürzeren Strecken auftreten.

Das mit den Kolbenringen ist so eine Sache. Für den obersten Kolbenring bleibt nicht mehr ganz so viel Öl übrig, von da her ist eine unterstützenden Wirkung mittels Sprit nicht schlecht. Irgendwo hatte ich einmal über die Wirkung des Additivpakets gelesen, ich finde die Quelle nur gerade nicht.

nun schriebt yamaha ab 1990 gibt es kein problem - was is mit älteren ?

ab 2013 soll das super ja ganz abgeschafft werden.... gibt es dann additive ähnlich wie damals bei verbleit ??

Das mit dem Jahr 2013 ist eine nicht verbindliche EU-Vorgabe, also nur eine Empfehlung. Angeblich soll in Deutschland E5 auch weit über 2013 hinaus aus Gründen des Bestandsschutzes erhältlich sein. Wie das dann in der Realität ausschaut, werden wir sehen.

In Oldtimerforen wird eine Methode aus den USA (wo es E10 seit ca. 1990 gibt) propagiert, mit der gute Erfahrungen gemacht wurden: Eine Beimischung von Zweitaktöl (vornehmlich für Bootsmotoren, aber das für Motorräder soll wohl auch reichen) in einer Beimischung im Bereich von 1:200 bis 1:100 soll aufgrund der Korrosionsschutzadditive und zusätzlicher Schmierung Wunder wirken. Angeblich wird die Beimischung auch von Motorenexperten empfohlen. Aber wie es immer so ist, erzählen die Leute recht viel und ich glaube das erst, wenn es sicher bewiesen ist. Aber zumindest kann man sagen, dass es nicht schadet, außer der Umwelt.

Der ADAC hat dafür gesorgt, das E5 noch sehr lange erhalten bleibt.
Ich werde E10 in meiner Warior auf jeden Fall fahren, zumal es billiger sein soll als E5. Ich hab mittlerweile zwei Lambdasonden die das Gemisch regeln.
Mal sehn wie die Virago damit läuft. Mit höherem Ethanolanteil soll das Gemisch abmagern, daher auch der Mehrverbrauch bei Autos. Bei Vergasermodellen muss evtl. das Gemisch etwas fetter eingestellt werden. Zu magerer Motor könnte ein Hitzeproblem und damit einen Motorschaden bedeuten. Das ist auch der Grund warum man nicht einfach E85 tanken sollte.

Hi,

Du vergißt das Ethanol leichter ist sprich weniger Energie enthält. Für die gleiche Leistung muss also mehr "hineingepumpt" werden. Deshalb laufen dann die Motoren auch wieder nicht zu mager, besonders da ein hoher Wasseranteil mit beim Kühlen hilft

Fahre seit 3 Jahren und insgesamt 42.000 km - allein mein Astra G Cabrio läuft seit 9 Monaten und 17.500 kmproblemlos mit E85.

Jürgen

Das meinte ich ja. Ich hab mich gestern mit E85 eingelesen. Im Auto hast du eine Lambdasonde. Die meisten Fahrzeuge können aber nicht so viel Einspritzmenge nachregeln, entweder weil die Software es nicht kann oder weil die Hardware sprich Benzinpumpe es nicht kann. Der normale Autofahrer merkt das nicht, das Gemisch ist zu mager, der Motor, genauer die Kolben, werden zu heiß, Motorschaden. Entweder hast du mit deinen Fahrzeugen Glück, was ich dir wünsche, oder eben nicht. Son Kolben braucht ne Weile bis er durchgefressen ist. Für meinen BMW weiß ich definitiv das er mit E85 nicht zurechtkommt.

Achso,

verstehe was Du meinstest. Ich habe ein kleines Steuergerät von FlexiTune.se zwsichen Motorsteuergerät und Einspritzventilen gehangen - der dient dazu die Einspritzzeiten zu verlängern

Ohne das Steuergerät bekommt man den kalten Motor eben wegen der fehlenden Energie nicht gestartet - hatte bei meinen ersten Tests die Erfahrung gemacht.

Bei meinen altem Cabrio habe ich bei Autobahnfahrten die Spritmenge abgemagert um Sprit zu sparen. Schließlich erhöht sich der Verbrauch bei mir um 23 %. Der neue Motor wirft beim Abmagern sofort eine Fehlermeldung, somit bleibt es bei einer ordentlichen Verbrennung.

Die Spritzigkeit bei beiden Motoren hat zugenommen - Topspeed ist aberunverändert.

Jürgen
PS: Kenne einen professionel umgerüsteten Porsche Cayenne - Dein BMW sollte es danna uch können.

Das es diese Steuergeräte gibt weiß ich. Man kann aber auch einfach zum Chiptuner ume Ecke gehen, der passt dann die Steuerung an. Lohnt sich aber nicht, das Tankstellennetz ist hier zu dünn.

Ich war gerade mit meiner Virago beim Yama-Händler und der sagte ich darf E10 tanken.
Aber ist das auch wirklich gut? Hat das schon jemand von euch ausprobiert, mit der Virago?

Gestern kam im Fernsehen ein Beitrag dazu:
ARD: Plusminus: E10

Wenn Yamaha eine Freigabe erteilt kannst du E10 auch tanken. Ich werde trotzdem Super Plus tanken, weil es genausoviel kostet wie Super E5. Auch in mein Auto kommt Super Plus. Ich bin mittlerweile entschieden gegen E10 und Ehtanol allgemein, weil es kein Bio ist wie man uns weis machen will, sondern verarsche hoch 10. Such einfach mal ein bisschen bei Google nach Biosprit und Regenwald, dann weißt du was ich meine. Die paar Cent ist es mir wert.

Hab ich grad als eMail von meinem Yamaha Händler bekommen.

Zitat

E10 Verträglichkeit für Yamaha Motorräder, Roller und ATV´s
Alle Yamaha Motorräder, Motorroller und ATV´s ab Baujahr 1990 sind laut Hersteller für den Kraftstoff Super E10 (maximaler Bioethanolanteil 10%) freigegeben. Alle Fahrzeuge bis Baujahr 1989 sind nicht E10 tauglich und müssen mit Super oder Super Plus betankt werden! Bitte bedenkt, dass die Alterungsbeständigkeit durch den Ethanolzusatz stark verringert wird. Bei Vergasermodellen, die länger als 4 Wochen unbenutzt bleiben, sollte das Kraftstoffsystem entleert werden. Spezielle Zusätze schützen Vergaser und Einspritzanlagen vor Verharzung und erhalten das Oktanniveau während längerer Stilllegung. Fakt ist, dass es technisch nicht möglich ist, selbst bei permanenter Anwendung ein E10-untaugliches Fahrzeug allein durch die Verwendung eines Zusatzes in ein E10-taugliches Fahrzeug zu wandeln. Mit der regelmäßigen Anwendung können die nachteiligen Auswirkungen des erhöhten Bioethanolanteils kompensiert werd en, welche unabhängig davon auftreten – egal ob das Fahrzeug E10-tauglich ist oder nicht.

so, und nun?
Meine Mühle ist hundert pro 89 gebaut worden, da sie im März 90 zugelassen wurde.
Die Dichtungen im Vergaser sind alle neu, die hab ich letztes Jahr ausgetauscht als ich den zerlegt hab.
Was kommt dem E10 sonst noch in die Quere, das ihm nicht passt?

Zitat von »Marshallpaps«

Was kommt dem E10 sonst noch in die Quere, das ihm nicht passt?

... auf jeden Fall die Schläuche von und zu den Tanks ! Überhaupt alle Gummiteile verlieren durch Bonzol den Weichmacher , werden porös/undicht ..................

Gruss W.G.

... nicht Benzol , sondern Ethanol muss das heissen ! - sorry -

Gruss W.G.