Sense und einige andere machen sich Gedanken um die Verbesserung der Elektrik. Nicht nur, dass ich das gut finde, damit sind sie vielen Profis weit voraus. Wie oft ich haarsträubende Zustände an Motorrad-Elektrik vorgefunden habe, ich kann´s schon nicht mehr zählen. An Mopeds, die regelmäßig in Werkstätten waren, wohlgemerkt. Da werden einfach Langzeit-Probleme unterschätzt. Hauptsache, das Ding schafft´s vom Hof und die Rechnung wird nicht beanstandet. Dabei ist den Herstellern sehr wohl bekannt, worauf es ankommt. Ich habe ein Werkstatt-Handbuch, wo über 10 (zehn !) Seiten beschrieben und bebildert ist, wie und wo die Elektroleitungen isoliert, gepolstert und befestigt werden sollen. Aber mehr als das schreiben können die auch nicht. Dass es in den Werkstätten vernachlässigt wird, daran haben teils auch die Kunden Schuld. "Blinkrelais auswechseln eine halbe Stunde? Seid ihr verrückt? Das mache ich in fünf Minuten selber." Sowas in fünf Minuten selber gemachtes treffe ich dann gelegentlich Sonntagmorgens ratlos im Wald.
Beispiel von unterwegs: Sehr schöne FZ6, zehn Jahre alt, scheckheftgepflegt, plötzlich während der Fahrt ausgegangen. Nach der Standard-Suchprozedur Tank runter - oh - das sah aus wie Kraut und Rüben. Da waren am neuen Bike vor zehn Jahren Heizgriffe angeschlossen worden, unter Missachtung aller Regeln aus dem Handbuch. Es gab einen zermatschten Stecker und so viele angescheuerte Kabel, dass ich lieber die Finger weg liess.
Ich habe in einem Wartungsplan für die FZ6 nachgeschaut. Da steht alles Mögliche zu prüfen drin, aber es gibt keinen Prüf-Punkt "Stecker und Kabel..." Das heißt, wer nicht selber nachguckt, oder einen entsprechenden Auftrag gibt, kann nicht sicher sein, dass ein verstecktes Problem rechtzeitig gefunden wird.
Nicht an Allem sind die Pfennigfuchser bei den Herstellern Schuld.
Gruß. Eddie.
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Reparieren ist ganz einfach. Du brauchst nur etwas mehr Ausdauer als der Fehler.