Viragoforum

Leider muß ich Euch enttäuschen, aber die in Detschland besonders beliebte 535 soll nicht wieder aufleben. Aber es soll wieder eine Virago geben!

Ich habe eben mit Yamaha Deutschland in Neuss telefoniert, weil ich eine Bestätigung haben wollte, daß meine amerikanische XV 250 vom Typ 2UJ in den wesentlichen Punkten den hiesigen Modellen 3LS bzw. 3LW und 5AJ entspricht. Es dreht sich dabei um Teile mit ABE, wie etwa Lenker. Meine 2UJ hat ja den 16 KW Motor, eine abweichende (lautere) Auspuffanlage und die größere Scheibenbremse der 125er bzw. von der späteren XV 250 S Virago. Der Lenker ist mit der 250 S und der 125er baugleich. Damit ich also die Stahlflexleitung von Melvin mit ABE und Lucas-Lenker mit ABE benutzen kann, brauche ich eine Herstellerbescheinigung. Die habe ich zwar nicht bekommen (ich muß die Teile also doch eintragen lassen), aber eine sehr interessante Information:

Die noch immer gebaute XV 250 Virago, die jetzt V-Star 250 heißt, soll nach der SR 400 wieder nach Deutschland kommen! Ich bin ja wegen meiner Anfrage von einem Mitarbeiter zum nächsten verbunden worden, bis ich beim XV 250 Spezialisten landete. Mit dem habe ich ein bißchen geplaudert, nachdem klar war, daß man mir mit der gewünschten Herstellerbescheinigung leider nicht dienen kann.

Weil die SR 400 so gut ankam (obwohl ich eher den Eindruck habe, daß sie sich wegen des hohen Preises NICHT gut verkauft! Ich habe jedenfalls in freier Wildbahn noch keine gesehen) soll mit der XV 250 Virago das Angebot wieder nach unten ergänzt werden. Das bietet sich ja an, weil die XV 250 Virago nach wie vor gebaut und in anderen Ländern ohne Unterbrechung verkauft wurde und wird. Auch wenn sie inzwischen V-Star 250 heißt. Er konnte mir weder einen Preis nennen, noch ob sie als V-Star 250 oder tatsächlich als XV 250 Virago kommen soll, aber die Vorstellung der "neuen" Virago soll noch im Frühjahr geschehen. Das soll nicht auf einer Messe oder Motorshow passieren, sondern ganz still und leise über den Handel, weil es schließlich im Kern ein altes Modell aus den späten 80er Jahren ist - die XV 250 wird seit 27 Jahren nahezu unverändert gebaut! An der XV 250 wurde deutlich weniger geändert als etwa an der SR 500/400 über die Jahre.

Mir wird die neue alte sicher zu teuer sein (ich rechne mit einem Ladenpreis von ganz sicher über 4.000 €, bei der Euroschwäche gegenüber dem Dollar eher 5.000 €), aber grundsätzlich finde ich es gut, daß es wieder mehr kleinere Mopeds geben soll. Evtl. wird damit mal der Nachwuchs ein bißchen gestärkt. Wenn ältere Herren eine 250er fahren, um damit z. B. zumindest im Sommer spottbillig zum Job zu kommen (nicht vergessen: Die offene XV 250 braucht vernünftig gefahren nur etwa 3 Liter auf 100 km), könnte mit der Zeit auch die Generation Smartphone Spaß an den sehr unterhaltsgünstigen und im Stadtverkehr jedem Auto überlegenen Mopeds gefallen finden.


Gruß Michael

Nicht die XVS, sondern die alte XV, die es nach wie vor als V-Star gibt. Einfach mal nach V-Star 250 googeln und staunen, wo es die überall noch gibt!

Wie die augenblicklichen Abgasgrenzwerte sind, weiß ich nicht, aber die amerikanischen und kanadischen Abgasnormen hält sie mit einem Sekundärluftsystem ein. Und die dortigen Grenzwerte sind ja recht scharf. Wobei das Sekundärluftsystem zur Verbesserung der Abgaswerte meines Wissens die einzige echte Änderung der letzten 15 Jahre war, mal abgesehen von den für jeden Jahrgang geänderten Farben und Tankdekors und natürlich dem Namen. Ich vermute, daß es die unveränderte V-Star 250 sein wird, also die gute alte XV 250 S Virago, so wie sie zuletzt verkauft wurde. Plus Sekundärluftsystem und die übliche Beleuchtung nach europäischer Norm und Bügel für den Beifahrer statt des Gurtes.

Genaueres hat der Yamaha-Mensch auch nicht gesagt, ich hatte den Eindruck, er hat sich verplappert. Zumindest sagte er, daß das noch nicht offiziell sei und bei meinen Nachfragen nach Details war er sehr zugeknöpft. Wir sind da ja zufällig drauf gekommen: Als ich davon sprach, daß ich es eigentlich dumm fände, daß die XV in Deutschland nicht mehr neu zu haben sei, obwohl sie in anderen Ländern noch sehr erfolgreich verkauft wird, meinte er nur: "Das wäre ja bald überholt." Da habe ich gefragt, ob die V-Star nächstes Jahr eingestellt würde. Er sagte dann, daß sie im Gegenteil nach dem Erfolg der SR 400 auch wieder nach Deutschland kommen würde. Allzu viele Details habe ich ihm dann aber nicht aus der Nase ziehen können.

Ich würde mir keine fabrikneue 250er kaufen, aber ich fände es gut, wenn es wieder mehr schwächere, leichtere und billigere fabrikneue Motorräder geben würde, damit es endlich mal etwas Nachwuchs bei den Motorradfahrern beiderlei Geschlecht geben wird. Bei den jetzigen Jugendlichen ist doch kaum etwas so uninteressant wie ein Moped. Was sich erst ändern wird, wenn es auch reizvolle Mopeds neu zu kaufen gibt! Daß meine Lieblings-Virago vermutlich die Stellung eines Mädchen-Mopeds haben wird, stört mich übrigens nicht.


Gruß Michael

Die Story war natürlich zu unwahrscheinlich, um wahr zu sein. Ja, es war ein Aprilscherz. Leider, denn eigentlich fände ich die Idee gut. Die XV 250 Virago ist in verschiedenen Ländern immer noch ein gut verkauftes Moped - möglich wäre es also, sie hier wieder zu verkaufen.

Kleinere und schwächere Mopeds werden aber in Deutschland ganz bewußt nicht verkauft: Die Marge ist deutlich geringer als bei größeren und stärkeren Mopeds. Da der deutsche Markt ohnehin klein ist und seit Jahren schrumpft, verkauft man halt nur die dicken Dinger. Das Dumme ist nur: Auf Dauer graben damit die Anbieter ihr eigenes Grab, denn eine der Folgen dieses seit mindestens 20 Jahren immer weiter fortschreitenden Trends ist eben, daß es keinen Nachwuchs gibt. Von den heutigen 20-Jährigen gibt es wahrscheinlich nur ein Zehntel der 20-Jährigen von vor 20 oder 30 Jahren mit Motorradführerschein. Wenn wir zu klapprig sein werden, um auf ein Moped zu steigen, wird es selbst im Sommer nur noch so wenige Mopedfahrer geben, wie heute noch im Winter.

Honda macht es (fast) richtig: Sie bieten inzwischen zumindest sehr attraktive Einstiegsmopeds in der Mittelklasse an. Einfach, um Einsteiger zu locken. Wenn das mit sehr preiswerten Modellen weiter nach unten ergänzt würde (ich denke da an mehr Auswahl bei den Leichtkrafträdern und Mopeds mit 250 bis 400 ccm mit 30 bis 50 PS für Preise zwischen 3.000 und 4.000 €), dann ließen sich deutlich mehr zum Einstieg verführen. Und würden über Jahrzehnte Mopeds kaufen!

Das wäre langfristig sehr gut für den Markt. Aber die Verantwortlichen wollen heute Geld verdienen, nicht morgen. Daher muß ich leider sagen: April, April.


Gruß Michael