Viragoforum

Zitat von »Route-66«

keine Spannungsanzeige gebraucht

Zitat

Motor starten, mal in Zeitlupe betrachtet: Der Startermotor läuft los, der Freilauf schliesst die Verbindung zum Polrad, die Kurbelwelle beginnt sich zu drehen, einer der Kolben verdichtet. Was er verdichtet, ist Luft, denn zündfähiges Gemisch kommt noch nicht. Sobald der Kolben den oberen Totpunkt überschritten hat, treibt ihn die verdichtete Luft an, bis das Auslassventil öffnet. In der Phase kann die Kurbelwelle schneller drehen, als der Startermotor nachkommt. Der Freilauf öffnet. Aber nur ganz kurze Zeit, denn dann holt der Starter auf, und der Freilauf schliesst wieder.

Dieses ganz kurze Öffnen und Schliessen, eine hohe Belastung des Freilaufs, findet bei vier Zylindern zweimal, bei Zweizylindern einmal pro Umdrehung statt. Die Startdrehzahl liegt in beiden Fällen bei ca. 300 /min. Ich könnte mir vorstellen, dass 600 eine Frequenz ist, die einem Freilauf nicht schadet, während niedrige Frequenzen ihn heftig stressen. Vielleicht begünstigt durch Eigenschwingung des Feder-Rolle-Systems. Soweit meine Theorie.

Die Erfahrung zeigt auch, dass bei schwachen Batterien, also langsamer drehenden Startern Schäden früher auftreten. Auch lang dauernde Startvorgänge durch falsche Bedienung des Chokes oder schlechten Vergaserzustand lässt die Dinger früher sterben. Jedenfalls hämmert sich das Freilaufgehäuse gegen die Reibung auf dem Polrad so weit in Drehrichtung, bis es an den Schrauben ansteht. Das zeigen die Spuren. Die Schrauben können so ihren Job nicht mehr machen, denn für diese neue Belastung sind sie nicht gedacht. Dazu müssten es Passschrauben sein. Nur die würden eine solche Bewegung des Teils nicht zulassen. Ihr oberer Teil hat statt des Gewindes eine zylindrische Form, die mit der Bohrung eine Passung bildet und Scherkräfte aufnehmen kann.