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KAX

unregistriert

1

Samstag, 27. Juni 2009, 20:49

Anleitung umbau: Auto Navi fürs Motorrad

Findet Ihr die Motorrad Navis fürs Bike auch frech teuer ? Dann habe ich hier mal eine Alternative, wie Ihr ein normales Navi für das Mopped umbauen könnt:
Das Navigationssystem gibt es oft günstig bei EBAY, ich bezahle dort immer um die 70.- Euro

Ok, dann fange ich mal an. Zu erst mal eine Liste was Ihr alles benötigt.

Das Navigationssystem gibt es oft günstig bei EBAY, ich bezahle dort immer um die 70.- Euro

Hier bekommt Ihr den Rest (das Material)

http://www.jcp-parts.com/ Email jcpcustomparts@aol.com

http://www.wm-fahrzeugteile.de/staticsit…epmenu=inactive falls Ihr da einkaufen könnt.

Hier die Artikelnummern und Preise von WM:

Art. Bezeichnung Preis
588.05.02 Petec Plastbond 12,00
582.04.69 Quick Gasket 22,30
588.05.88 2 Mischrohre 2,00
561.11.08 Japanschachtel 2,30
618.06.51 Elektronikschraubendreher Set 15.-

Zur Stromversorgung:
257.98.60 Doppeldose Zigarettenanzünder 6,50

Macht alles zusammen 60,10 Euro ohne das Navi

So, als erstes geht es ans zerlegen, des Naviflash 1120 Navigationsystems.

Das zerlegen dient nur einem einzigen Zweck: um es für Regenfahrten abzudichten. Nach dem zerlegen ist die Garantie natürlich futsch.

Ich bin 2 Jahre mit dem 1120 Navi gefahren ohne es anzudichten. Bei einsetzendem Regen habe ich es einfach abgebaut und in die Innentasche der Jacke gesteckt.

Wer also den Umbau scheut oder nicht auf die Garantie verzichten will kann es auch so versuchen.

Nach ca 2 Jahren habe ich beim Bike putzen allerdings das 1120 vergessen und so unter Wasser gesetzt. Dann war es auch hin, deshalb empfehle ich die Abdicht Methode.

Warum überhaupt das Naviflash 1120.

Die Idee ein "preiswertes" Navigationssystem umzubauen, kam mir als ich das erste mal den Preis für ein TomTom Rider oder das Garmin Zümo gesehen habe. Beide Geräte liegen zwischen 400 und 500 Euro. Zudem sind das wahre "Klötze" am Lenker.

Das 1120 ist sehr klein und leicht, kann auch bei Sonne gut abgelesen werden. Selbst Strassennamen kann man mit Handschuhen eintippen. Die Bedienung des Geräts ist wegen der großen Symbole auch während der Fahrt möglich. (Das wird aber nicht von mir empfohlen ;-) )

Der beim 1120 mitgelieferte Halter ist Motorradtauglich am Lenker zu befestigen ohne das man das Gerät selbst auf ner Harley verliert.

Also alles gute Gründe.

Weiter im Teil 2

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »KAX« (27. Juni 2009, 20:53)


KAX

unregistriert

2

Samstag, 27. Juni 2009, 20:50

Teil 2 Naviumbau

Teil 1 Zerlegen und abdichten:

So sieht das Navi aus, wenn Ihr es in der Hand haltet:



Man erkennt auch gleich die "Schwachstellen" des Geräts, die Öffnungen nach aussen für die Speicherkarte, Stromversorgung und Lautsprecher bzw. Kopfhörer. Dann muss noch abgedichtet werden, der Spalt zwischen Gehäuse und Bildschirm, sowie die Bohrungen für den Lautsprecher. Dazu später mehr.

Zerlegen:

Mit dem Japanspachtel einfach zwischen den silbernen Abdeckungen und dem Gehäuse gehen und dann die Abdeckungen vorsichtig abhebeln. Die Abdeckungen springen dann zur Seite weg.



Nun liegt das Gerät so vor euch:



in den vier Ecken auf der Rückseite befinden sich vier kleine Schrauben entweder Kreuzschlitz- oder mit Torx-Köpfe. Beide Schraubendreher sind in dem Elektronik-Set vorhanden !

Nach dem entfernen der Schrauben kann man das Gerät aufklappen.



Die markierten Schrauben entfernen ! Und den kleinen Stecker des GPSempfängers nach oben mit einem der kleinen Schraubendreher nach oben abhebeln Nun könnt Ihr die Komponenten (Bildschirm und Elektronik) aus dem Gehäuse entfernen.

Nun liegen die Gehäusehälften vor euch und die Kleber kommen ins Spiel:

Gehäuse vorn


Gehäuse hinten


Man sieht auch nun deutlich die Löcher im Kreis für den Lautsprecher. Dies Löcher müssen dicht gemacht werden.

Das Gehäuse hinten dichte ich ab, in dem ich von aussen den Peteckleber auftrage und mit dem Japanspachtel anschliessen glatt ziehe. (sieht einfach besser aus)

Ihr könnt auch von innen den Kleber auftragen und das von aussen austretende Material mit dem Spachtel abstreichen, ist vielleicht sogar besser.

Hier seht Ihr wie ich die Klebewurst aufgetragen habe:



Diese streicht Ihr dann mit dem Spachtel glatt und überflüssiges Material putzt Ihr mit nem Zewa ab. Auf der Rückseite sieht das dann in etwa so aus.

Kleber hinten


Gut zu sehen, das Material ist "durchgedrungen" bei der bearbeiteten Hälfte.
Am Ende sollten alle Bohrungen so aussehen.

-----------------------------------------------------------------------------

Achtung, dabei muss schnell gearbeitet werden ! Der Petec-Kleber bindet nach weniger als einer Minute ab und wird hart ! Wenn Ihr bis dahin keinen glatten Untergrund hinbekommen habt, musst Ihr die Rückseite mit Schmirgelpapier glätten um eine schöne Oberfläche hin zubekommen, anschliessend dann noch mit Mattschwarz nach lackieren.

Der Kleber ist nach Aushärtezeit von 20 Minuten schleifbar und lackierbar.

ACHTUNG:
Der Peteckleber ist Teufelszeug und klebt Bombenfest....

Legt die Rückseite des Gehäuses nicht mit der Klebefläche auf euren Arbeitstisch ab.

Das musste ich ja gerade machen um Bild "Kleber hinten" zu schiessen. Das verfickte Gehäuse klebt nun Bombenfest auf meinem Schreibtisch ;-)
Zum Glück nehme ich das abgesoffene Navi um diese Doku zu erstellen, sonst hätte ich jetzt ein größeres Problem......

Nun ja weiter im Text:

Legt nun eine dicke Wurst von dem Quickgasket Kleber um alle nach aussen gehenden Stecker die sich auf der Platine befinden.

Wie den Stromanschluss, den Mini-USB Anschluss und den Kopfhörerstecker......

Das Gehäuse vorn dichtet Ihr an den rot markierten Stellen ab. Damit kein Wasser zwischen den Bildschirm und das Gehäuse eindringen kann.

Dazu nehmt Ihr den Quick Gasket Kleber von Loctite und nicht den Petec Kleber. Der Petec Kleber ist nicht elastisch und wird hart, der Quick Gasket Kleber bleibt ähnlich wie Silikon elastisch.

Nehmt nicht zuviel von dem Quickgasket Kleber ! Das Gehäuse und der Bildschirm sind eh schon ziemlich plan, und passen gut aufeinander. Da braucht es nicht viel Dichtung um den Spalt dazwischen abzudichten.

Setzt nun den Bildschirm ins Gehäuse und schraubt den wieder an. Sollte nun Quickgasket aus den Spalten quellen, könnt Ihr das mit nem Zewa und Sildolin entfernen.

Die Elektronik in die Rückseite könnt Ihr nun auch wieder einsetzten.

Vergesst dabei nicht den kleinen Stecker des GPS-Empfängers wieder auf die Platine zu drücken !

Nun könnt Ihr ebenfalls mit dem Quickgasket rings um die untere Gehäusehälfte eine Raupe aufbringen, um die beiden Gehäusehälften abzudichten dort ruhig etwas mehr auftragen, es macht nichts, wenn Material ins Gerät eindringt.

Dann die Gehäuseschrauben anbringen und ebenfalls ausquellendes Material mit Zewa und Sidolin abwischen. Feuerzeugbenzin ist noch besser um Klebereste vollständig zu entfernen.

Nachdem das Gerät montiert ist drückt Ihr noch Dichtungsmasse in den Schlitz für die Memorykarte (die Karte sollte aber im Gerät stecken) und in das Loch für die Kopfhörer Bohrung und Mini USB. Die Bohrung für den Stromstecker nicht abdichten. Alle Stecker sind ja soweit von innen schon dicht, aber sicher ist sicher. Überquellendes Quickgasket wieder abstreichen.

Wenn Ihr vernüftig gearbeitet habt ist euer Gerät vor Regenwasserwasser geschützt. Eine Dichtigkeitsprüfung könnt Ihr vornehmen, wenn Ihr versucht mit dem Mund das Gerät durch die diversen Stecker aufzublasen. Ihr solltet nun dicke Backen kriegen.

Die silbernen Gehäuseblenden könnt Ihr nun auch wieder anbringen. Die arbeiten am Gerät sind nun beendet.

Solltet Ihr mal die Memorykarte entfernen müssen, könnt Ihr den Kleber wieder abziehen, ich habe das aber nie machen müssen, Software Updates etc. werden über den Mini-USB Stecker an der Unterseite des Geräts durchgeführt.

Hinweis:

Der Quickgasketkleber wird nun in der Tube hart, aber nur die Spitze. Ihr könnt wenn Ihr den das Zeug nochmal benutzen wollt, an der Klebespitze ziehen und habt wieder einwandfreies Material. Das Zeug kann man für alle Flächen am Motorrad oder Auto benutzen wo große Spaltmasse abgedichtet werden müssen und keine Drücke herrschen. Also bestens geeignet für Ventildeckeldichtungen, Vergaserflansche, Ölwannen, Gehäusehälften etc.
Also überall wo normalerweise Papier oder Pappdichtungen oder O-Ringe sitzen. Das kann ja mal nötig sein, wenn man was passendens nicht mehr bekommt oder zur Hand hat.

Nicht geeignet ist das Zeug für z.B. Zylinderkopfdichtungen.

Der Peteckleber wird nur in der Mischspitze hart, lasst die verbrauchte Mixspitze auf der Patrone, damit die Patrone dicht bleibt. Für den Umbau des Navihalters brauchen wir den Petec-Kleber noch.

Das beschreibe ich morgen in Teil 2 der Anleitung. Ich muss meiner Frau erstmal erklären, warum auf Ihrem Schreibtisch nun ein Navigehäuse klebt.....

Gruß KAX

Das Verteilen dieses Textes in andere Foren ist von mir ausdrücklich gestattet.

brummer

unregistriert

3

Samstag, 27. Juni 2009, 21:22

:30: KAX für Deinen sehr ausführlichen Beitrag.

So bin ich es nur von meinen Elektronic-Bastelheften gewohnt.

XV-Eddie

Teammitglied

Registrierungsdatum: 22. Februar 2009

Beiträge: 5 759

Dein Bike: XJ 600, XJR 1200

Geschlecht: Männlich

Wohnort: Mannheim

4

Samstag, 27. Juni 2009, 21:43

Kax, du bist ein Held. Super Idee. Super Anleitung. Hast dir viel Arbeit gemacht.
Vielleicht lass´ich mich jetzt auch zum Navi bekehren.
:-)


Das was auf dem Schreibtisch deiner Frau klebt, ist doch einfach zu erklären:
"Schatzi, du wirst dich nie mehr verfahren mit dem Bürostuhl."
:1:
:1:
:1:
Gruß. Eddie.
-
Reparieren ist ganz einfach. Du brauchst nur etwas mehr Ausdauer als der Fehler.

yunjamon

unregistriert

5

Samstag, 27. Juni 2009, 22:23

einfach super kax, danke fuer den ausfuhrlichen beitrg, ich habe leider schon ein tomtom, werd aber nochwas billiges erfinden... wenn ich mal zeit habe.
haha bin mal gespannt wie deine frau reagiert. hahaha nimm hammer und meisel und klops vom schreibtisch runter. hahaha

Fritzchen

unregistriert

6

Mittwoch, 1. Juli 2009, 07:28

Zur not gibt es ja auch noch Bohrer und Stichsägen :21:

Alf

unregistriert

7

Mittwoch, 1. Juli 2009, 22:15

es geht auch einfacher

also, ich habe mein altes Blaupunkt Lucca am Moped. Bei Ebay `ne Universalhalterung (4,50€) Eine Zigarettenanzünder-Steckdose an den Lenker geschraubt (ca. 10€) und schon war der Spaß erledigt. Ich bin zwar nicht der Regenfahrer, aber so einige kräftige Schauer hat das Teil ohne zu mucken mitgemacht. Sollte es wirklich mal nach mehr oder längerem Regen aussehen kommt es halt in die Tasche oder bekommt einen Gefrierbeutel über den Kopf.

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