Ich mach mal wieder was Längeres. Mit eigenen Erlebnissen und für technisch nicht ganz so bewanderte Forenteilnehmer hier.
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Wofür brauchst du eine andere Zeichnung als die Explosionszeichnung von Yamaha? (oder auf anderen Seiten wie CMSNL?
Auch kann man die goldene Regel, ich fotografier was ich auseinanderbaue ehe ich es auseinanderschraube und natürlich...jeder Gaser hat seine eigene Kiste im auseinandergenommenen Zustand ruhig beherzigen.
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Bei Keyster Sätzen kauft man zumindest was ,das im Großen und Ganzen bei Serienbestückung funktioniert. mit Einschränkungen.
Die Repsätze haben das typische "Messing und Alu Kleinklimbim" drin. Diverse Düsen, Luftschrauben, Schwimmernadelventil, Nadel Dichtringe, etc.pp, mehr aber auch nicht.
Einiges wird nicht mal vom Fahrzeughersteller als austauschbares Teil gelistet.
Sowas kriegst du, Deine Führungen beispielsweise, wenn überhaupt, eben nur beim Mikuni Importeur. -> Topham Vergasertechnik.
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Die Keyster Sätze sind Qualitativ recht gut, die Schwimmernadelventile und die Passgenauigkeit der anderen Teile sind frei von jeder Beanstandung.
Die Düsen und Nadeln dagegen haben bei mir einen negativen Eindruck hinterlassen. Meine Düsen waren beide zu klein, entsprachen von den Durchflussmengen her beide eher einer 120er Düse.
Die Düsen sind nun mal nicht original Mikuni, sondern von Drittanbietern und die anscheinend in wechselnder Qualität, denn beim Kumpel passte alles.
Ergebnis, der Motor lief zu Mager, die Flammenfarbe der Colortune war logischerweise Weiß.
Ich habe damals zudem Repsätze gehabt, wo die Nadeln keine 5 Kerben hatten, sondern nur eine Kerbe, was für mich mit modifiziertem Luftfilter damals recht unbrauchbar war, weil meine Nadeln durch die Modifikationen am Luftfilter in einer anderen Kerbe eingehängt werden mussten, damit die Leistungsentfaltung im Teillastbereich stimmte.
Also originale Nadeln und Düsen nachgekauft.
Der Kumpel hatte da mehr Glück, bei dem war nichts geändert im Ansaugtrakt, dazu waren anscheinend die aufgedruckten Düsengrößen mit den geforderten Durchflussmengen identisch. Dessen Mühle lief sofort Bunsenblau mit den 1 kerbigen Nadeln..
Anscheinend ist da einfach Glück und Pech nah beieinander.
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Ganz abenteuerlich war der Düsensatz von E-Bay für die MTX, die ich für den dort befindlichen Nachbau - Vergaser nach dem Zylinderumbau zum Testen organisiert hatte. Optisch top, passgenau, aber brauchbar für eine Testreihe erst nachdem sie komplett "ausgelitert" waren. Da hatte beispielsweise die 110er Düse eine größere Durchflussmenge wie die 120er. Also wurden erst mal alle in den Vergaser passenden Düsen mit einer originalen Keihin Düse vergilichen, und entsprechend an dieser als Maßstab die Durchflussmenge aller Düsen bestimmt mit der Stoppuhr. Dann hatte ich wenigstens ein "Düse 1 ist größer wie Düse 2 und kleiner wie Düse 4...die 3 ist größer als die 5, die 6 ist gleich der Keihin 105, und die ist zwischen 1 und 4"... und so weiter.
Dafür hatte ich mir eine Vorrichtung gebaut, wo die Düse eingeschraubt wurde und dann wurde genau ein Liter Sprit reingeschüttet und geschaut, wann der durchgelaufen ist.
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Mit so einer Methode kann man Düsengrößen selber bestimmen und mit einer Colortune Kerze dann die Verbrennung auch mit solch einer Fabrikation ganz gut hinbekommen. Jetzt werkeln 15,2 gemessene PS (Rollenprüfstand) aus 115 ccm in der einst 8PS 79 ccm MTX, ohne jetzt dem Vergaser irgendwas weiter angedeihen zu lassen, als die passende Düse. Damit kommt man schon ganz gut vorwärts.- war aber im Vorfeld eine ziemliche Fummelei, ehe man das Optimieren überhaupt angehen konnte.
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Diese Erfahrungen lassen mich Düsen nunmehr möglichst nur beim Original (Vergaser)hersteller nachkaufen, das gibt den wenigsten Stress.
Ist dies nicht möglich, weiche ich auf Repsätze aus, gibt es keine , dann wird notfalls auch "Ebay Düsensatz" angeschafft. Dann bin ich aber bei Repsatz und garantiert bei Ebay Düsenset Superbillig in jedem Fall bei der Wiedererweckung mit einer Colortune zur Stelle.
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Das Schlimmste was einem bei derart Basteleien passieren kann....Ein Motor, der unentdeckt zu Mager läuft.
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Für alle die nicht wissen was das bedeutet: Motor zu Mager , wie erkennt man einen Motor der zu Mager läuft?
Auch ohne eine Colortune Kerze?
Alarmzeichen sollten sein
Der Spritverbrauch ist niedriger als üblich, das ist hier kein Grund zur Freude
Gasannahme (oft erst bei höheren Drehzahlen) ist zäh, Widerwillig, möglicherweise ein Leistungsloch.
Wenn der Gasgriff dann etwas zurück gedreht wird, beschleunigt die Mühle etwas. Gleiches kurz für Sekundenbruchteile beim Ziehen des Chokes.
Motor klingelt stärker, Neigung zu Glühzündungen nach dem Abstellen.
Spätestens dann sollte man sich ernsthaft fragen, ob die Hauptdüsen nicht zu sind, oder zu kleine Düsen drinstecken bzw die frisch gewechselten Luftdüsen nicht zu Groß geraten sind, oder die Mühle Nebenluft zieht....oder das neue Luftfiltergehäuse Unmengen an Luft in den Vergaser schiebt.
Was passiert im Motor?
Zu Mager heißt:
= zu viel Luft im Gemisch, im Vergleich zum Kraftstoff. Warum auch immer , siehe oben, ein paar Möglichkeiten.
= Verbrennungstemperatur wird dadurch zu hoch, möglicherweise kritisch
= Eventuell so hoch dass der Schmelzpunkt der Kolbenlegierung überschritten wird mit dem Ergebnis:
= Loch im Kolben / Aluminium schmiert an der Zylinderwand, weil der Kolben sich übermäßig ausdehnt oder wegläuft
= Keine Kompression (Loch im Kolbenboden) / Kolbenklemmer oder gar Kolbenfresser im Fall des Schmierens an der Zylinderwand
= Kapitaler Motorschaden.
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Braucht kein Mensch.
Das Gegenteil, zu Fett sei hier auch noch der Vollständigkeit halber erwähnt.
Es geht mehr Sprit durch, die Kerzen können verrußen,aber die Verbrennung ist kälter und dem Motor passiert in der Regel nichts,
Auch hier ist die Gasannahme widerwillig, beim Zürückdrehen des Hahns verschluckt sich die Mühle aber eher und stirbt fast ab.
Wer Andern eine Bratwurst brät, hat meist ein Bratwurstbratgerät !
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Mr.Eierhals« (9. April 2022, 01:10)