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1

Mittwoch, 25. Oktober 2023, 12:33

Gummiqualität

Bin heute zu unserem langjährigen Industrie-Gummihändler gegangen, um O-Ringe für die Ablasschrauben Schwimmerkammer der XV 535 zu kaufen.
Auf meine Frage nach NBR-O-Ringen 3,5 x 1,8 hat er mir gesagt, er würde O-Ringe in Qualität FKM: Fluorpolymer-Gummi empfehlen.
NBR ist nicht so beständig gegen heutige Treibstoffe, (angeblich Alkohol u.s.w. drinnen) quillt durch den Treibstoff auf.
Wie gesagt, industrieller Grosshändler, der mich immer schon gut beraten hat.
Hat da jemand auch eine Meinung dazu?
Und logische Folge: O-Ringe in der grösse aus FKM hat er nicht lagernd. Was denn sonst.....habe eine Handvoll NBR-Ringe gekauft. werde das Ganze mal beobachten.
Nach dem Winter, nicht?
Gruss Roboter,
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Hippolyte

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2

Mittwoch, 25. Oktober 2023, 15:12

Das könnte gut sein.

FKM hat ggü NBR einige unbestreitbare Vorteile. Das fängt bei der höheren Beständigkeit ggü bestimmten Stoffen an bis zur höheren Temperaturbeständigkeit. Noch besser wäre wohl FFKM.
Aber das ist bei mir jetzt bestenfalls unscharfe Erinnerung aus vergangenen Zeiten (2006) als ich noch O-Ringe aus diesen Werkstoffen einzukaufen hatte.

Um das aber genau zu sagen, müsste man die Benzinzusammensetzung von früher und heute ggüstellen.

Allerdings hatte ich mit Ethanol als Lösungsmittel in der Vergangenheit weniger Probleme als mit Aceton oder MEK.

Das einzige, was ich mit Sicherheit noch sagen kann, dass die Stückkosten bei Kleinstmengen in den genannten Werkstoffen sensationell hoch waren. So hoch, dass einige Kunden lieber regelmäßig NBR O-Ringe ausgetauscht haben.
Hold on I'm coming

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3

Mittwoch, 25. Oktober 2023, 15:40

Nach weiterem Wühlen in der Google-Kiste habe ich gefunden:
CMSNL empfiehlt auch, den O-Ring jedesmal zu tauschen, wenn er geöffnet wurde.
Dasselbe hat mir auch der Verkäufer beim Grosshändler empfohlen.
Na gut, kann man machen, wenn man nicht vergisst, der NBR-Preis passt.
Gruss Roboter,
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Hippolyte

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4

Mittwoch, 25. Oktober 2023, 18:55

Das Problem ist, dass man kleine Beschädigungen, die ein O-Ring in der Zwischenzeit davongetragen haben kann, zu einem Riss und Undichtigkeiten führen kann. Meistens passiert nichts, aber wozu unnötige Risiken eingehen?
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XV-Eddie

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5

Donnerstag, 26. Oktober 2023, 21:50

Eins mal als Erstes, weil es um Sicherheit geht. Bei O-Ringen an Motorrädern ist besonders zu beachten, dass solche aus EPDM beständig gegen Bremsflüssigkeit sind und die aus NBR nicht. NBR ist beständig gegen Benzin, EPDM nicht.

Also darf NBR auf keinen Fall ins Bremssystem, EPDM auf keinen Fall in Vergaser.

Vorsicht geboten ist bei O-Ring-Sortimenten, wo kein Werkstoff draufsteht. Soll´s heute immer noch geben bei besonders niedrigpreisiger Ware. Die gehören nicht in Vergaser, denn die sind meistens aus EPDM, weil das von beiden der billigere Werkstoff ist. „Billig“ heißt aber nicht gleich unbrauchbar, genauso wie „Qualität“ nicht automatisch eine geeignete Qualität bedeutet. Es ist einfach nur was anderes. EPDM zum Beispiel hat eine gute Beständigkeit gegen UV-Strahlung und allgemein gegen Witterungseinflüsse. Viele Gummiteile außen an Motorrädern sind daraus. Viele Flachdächer und Teiche sind daraus.

Bei der Beständigkeit einer NBR-Dichtung gegen Benzin ist es so, dass es darauf ankommt, wo sie eingebaut ist. Bei den Vergaser-Überholsätzen von Keyster sind die O-Ringe aus NBR. Auch außen am Schwimmerventilsitz (betrifft nicht die 535) wird nach wie vor NBR geliefert, weil das von der Einbaukonstruktion her eine unkritische Stelle ist. Die relativ geringe Quellung des NBR durch den Einfluss von heutigem Benzin führt nicht zum Versagen. Nun gibt es aber viele Nutzer, die die Vergaser in der Winterpause,entleeren. Dabei fällt die Dichtung trocken, die Quellung nimmt ab, und beim Neustart im Frühjahr läuft der Vergaser über. Das hatte ich bei meinen Überwinterungsgästen mehrmals. Bei O-Ringen aus FKM ist das nicht passiert.

Meine O-Ringe habe ich bei Lelebeck gekauft: https://lelebeck.de/dichtungselemente.htm
Gruß. Eddie.
-
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6

Freitag, 27. Oktober 2023, 07:38

@XV-Eddie
Danke, wichtig fürs elektronische Gehirn.
Ich habe mir O-Ringe für Ablasschraube 535 besorgen wollen, da sie nach letzter Einwinterung und Entleerung rundherum deutlich genässt haben.
Erklärung des Grosshändlers: NBR ist wegen heutiger Treibstoffzusätze nur mehr bedingt zu empfehlen, da NBR aufquillt und nach dem Trocknen undicht ist. (Wie Du geschrieben hast)
Er empfiehlt FKM, hat aber logischerweise meine Grösse gerade nicht bei der Hand.
Daher NBR, und jedesmal tauschen nach Öffnen. Naja, meist eh nur einmal pro Jahr.
Gruss Roboter,
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7

Freitag, 27. Oktober 2023, 08:26

Übrigens: Warum quäle ich mich mit diesem verd... O-Ring?
Vor zwei Wochen Motorrad Runde gedreht und abgestellt, alles O.K.
Vorige Woche wollte ich einwintern, Schwimmerkammer entleeren. (Ja ich weiss, manche machen anderes)
Komisch: Nicht EIN Tropfen kam aus den beiden dünnen Schläuchen. Wunder - Wunder.
Sofort wieder Zündung ein, Benzin kommt, hört man ja.
Wieder Ablasschrauben geöffnet, ha, jetzt kommt Sprit in passender Menge aus den Schläuchen.
Also kann der Benzin zuerst nur verschwunden sein, weil heissen Motor abgestellt, und/oder die zwei alten O-Ringe der Ablasschrauben waren stärker undicht, obwohl mir das noch nie aufgefallen ist.
Gruss Roboter,
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XV-Eddie

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8

Freitag, 27. Oktober 2023, 11:48

Die Entleerschrauben an den Vergasern der 535er sind ein Beispiel dafür, dass je nach Konstruktion die O-Ringe sehr gering belastet sind. So dass eventuelle Schwächen bei der Benzinbeständigkeit nicht zum Versagen führen.



Das Bild zeigt, dass im geschlossenen Zustand die Schraube vorne am Konus abdichtet. Dabei kommt der O-Ring nicht mit Benzin in Berührung. Selbst wenn er völlig fehlen würde käme es im normalen Betrieb nicht zur Störung. Erst wenn die Schraube geöffnet ist, zum Benzin ablassen oder für eine Niveaumessung, dichtet der O-Ring nach aussen ab, und der Weg zum Stutzen ist offen.

Für die Ursache deiner leeren Schwimmerkammern wirst du eine andere Ursache finden müssen. Dass es die Schrauben sind, halte ich für unwahrscheinlich. Es sei denn, unpassend dicke O-Ringe verhindern das vollständige Einschrauben der Schrauben, und der Konus tritt gar nicht in Funktion.
Gruß. Eddie.
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9

Freitag, 27. Oktober 2023, 12:08

Ich denke auch, daß es nicht die Schrauben sind, ich vermute eher, daß der Sprit verdunstet, wenn man das Motorrad mit heissem Motor abstellt. Mein Radl steht auf sehr sauberem Boden, und auch am Motor findet man keine Spuren von austretendem Benzin.
Na egal, werdens schon finden.
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10

Freitag, 27. Oktober 2023, 13:56

Dank an XV-Eddie, war wieder sehr interessant. :topgif:

Mein Erfahrung mit Alkohol,.....im Benzin und Gummi, BMW 2-Ventiler, Vergaser Unterdruckmembranen wachsen im Außendurchmesser.

Großes Gefummel und nur mit Einsatz von Vaseline beim Wiedereinbau in die Ringnut zu bekommen.

Glaube O-Ringe kaufen beim Fachhändler der das Material ausweist lohnt sich.
WER NIX WEIß, MUß ALLES GLAUBEN......und......customizing is not a crime

XV-Eddie

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11

Freitag, 27. Oktober 2023, 14:55

Das Problem ist, dass man kleine Beschädigungen, die ein O-Ring in der Zwischenzeit davongetragen haben kann, zu einem Riss und Undichtigkeiten führen kann. Meistens passiert nichts, aber..
Weiteres Problem ist, dass einige O-Ringe bereits beim Einbau beschädigt werden. Weil die oft schwer drauf oder hinein gehen, jedenfalls nicht so leicht wie erwartet an ihre Plätze flutschen. Dann wird oft ein Werkzeug genommen, und nicht immer ein geeignetes. Die Erkenntnis, dass schon einfach Wasser hilft, ist auch nicht durchgehend verbreitet. Ein wenig mehr Sorgfalt fehlt manchmal. Im Zweifelsfall wird eher eingebaut als weg geworfen.

Bei mir steht immer eine Sprühflasche mit Seifenlauge in Griffnähe, wenn ich was mit O-Ringen mache. Wasser mit 5% Geschirrspülmittel. Ein Spritzer auf den O-Ring und seinen Einbauort, und das Teil lässt sich gefahrlos über Kanten hinweg würgen, ohne dass man am Ende des Tages feststellt, dass das halbe Motorrad nochmal auseinander muss.
Gruß. Eddie.
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Freitag, 27. Oktober 2023, 16:14

Dieselbe Erfahrung habe ich heute gemacht, als ich die O-Ringe auf die Ablasschrauben würgte. Ich habe halt dünne Vaseline genommen, und wichtig ist, den O-Ring so über den Schraubenkopf zu quälen, daß er NICHT in die durchgehende Rille (für normale Schraubenzieher) hinein will, der gottverdammte.,.......
Danke für gute Tipps.
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13

Freitag, 27. Oktober 2023, 20:26

Bei mir steht immer eine Sprühflasche mit Seifenlauge in Griffnähe, wenn ich was mit O-Ringen mache. Wasser mit 5% Geschirrspülmittel. Ein Spritzer auf den O-Ring und seinen Einbauort, und das Teil lässt sich gefahrlos über Kanten hinweg würgen, ohne dass man am Ende des Tages feststellt, dass das halbe Motorrad nochmal auseinander muss.


Frag mal meinen Berufsstand, Rohre mit O-Ringen (Rollringen), Lippenringen werden mit Gleitmittel ineinander geschoben, altermativ Spülmittel und wenn alles nicht vorhanden ist auch Fett.
mit den besten Grüßen vom Loeti

Mann ist erst alt wenn man nicht mehr Autos, Motorrädern und Frauen nachschaut!

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